Titanoxid – Gefahren, Warnhinweise und Verwendung in der EU

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die möglichen Gefahren von Titanoxid (TiO2) als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Kosmetika gewachsen. Dies hat in einigen Ländern zu Warnungen geführt, während in der Europäischen Union (EU) bestimmte Verwendungen von TiO2 eingeschränkt wurden. In diesem Artikel werden wir auf die Gefährlichkeit von Titanoxid eingehen, russische und asiatische Warnhinweise untersuchen und die Verwendung von TiO2 in der EU in Lebensmitteln und Kosmetika beleuchten.

Gefährlichkeit von Titanoxid

Titanoxid, auch als E171 bekannt, war früher ein gängiges Weißpigment in Lebensmitteln und wird heutzutage vermehrt in Kosmetikartikeln wie Zahnpasta eingesetzt. Zudem findet es auch Anwendung in pharmazeutischen Produkten, beispielsweise in einigen Schmerzmitteln. Es dient als Farbstoff, um Produkten ein ansprechendes Erscheinungsbild zu verleihen. Jedoch haben Studien in den letzten Jahren gezeigt, dass es mögliche gesundheitliche Risiken für den Menschen darstellen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigte, dass TiO2-Nanopartikel die Darmbarriere schädigen und Entzündungen verursachen können, was das Risiko für chronische Darmerkrankungen erhöht. Andere Studien haben auf mögliche toxische Auswirkungen auf Leber, Nieren und das Immunsystem hingewiesen.

Verbot von Titanoxid in der EU

Im Jahr 2021 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Neubewertung der Sicherheit von Titanoxid als Lebensmittelzusatzstoff durchgeführt. Die EFSA kam zu dem Schluss, dass TiO2 nicht als sicher eingestuft werden kann, da es Anzeichen für genotoxische und möglicherweise karzinogene Wirkungen gibt. Daraufhin hat die EU-Kommission im Mai 2021 beschlossen, die Verwendung von Titanoxid (E171) in Lebensmitteln zu verbieten.

In Russland hat es im Jahr 2020 Empfehlungen zur Verringerung des Einsatzes von Titanoxid in Lebensmitteln und Kosmetika gegeben. Es wurde dabei auf die möglichen gesundheitlichen Risiken hingewiesen, die durch den Verzehr oder die Verwendung von TiO2-haltigen Produkten entstehen können.

Auch in Asien gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Titanoxid. In Südkorea beispielsweise wurde 2019 eine Studie veröffentlicht, die nahelegt, dass TiO2-Nanopartikel möglicherweise neurotoxische Wirkungen haben könnten. In China haben sich einige Lebensmittelhersteller dazu entschieden, den Einsatz von TiO2 freiwillig zu reduzieren oder ganz zu senken, um das Verbrauchervertrauen zu stärken.

Verwendung von Titanoxid in Kosmetika

Obwohl die Verwendung von Titanoxid in Lebensmitteln in der EU verboten ist, findet es weiterhin Anwendung in Kosmetika. TiO2 wird oft als UV-Filter in Sonnencremes eingesetzt und ist auch in anderen Kosmetikprodukten wie Zahnpasta, Make-up und Hautpflegeprodukten zu finden. Der Grund für die fortgesetzte Verwendung von TiO2 in Kosmetika liegt in der Annahme, dass die Menge, die über die Haut oder Schleimhäute aufgenommen wird, im Allgemeinen geringer ist als die Menge, die über den Verzehr von TiO2-haltigen Lebensmitteln aufgenommen wird.

Es gibt jedoch Bedenken, dass die Verwendung von Titanoxid in Kosmetika, insbesondere in Form von Nanopartikeln, möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Einige Studien haben gezeigt, dass TiO2-Nanopartikel die Hautbarriere durchdringen und in den Körper gelangen können, was das Risiko für Entzündungen und andere gesundheitliche Probleme erhöht.

Die Europäische Kommission hat in der Vergangenheit mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit von Nanomaterialien in Kosmetika zu gewährleisten. Im Jahr 2013 trat die EU-Kosmetikverordnung in Kraft, die besagt, dass alle Nanomaterialien, die in Kosmetika verwendet werden, speziell gekennzeichnet und der Europäischen Kommission gemeldet werden müssen. Dies soll dazu beitragen, mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von Nanomaterialien in Kosmetika besser zu überwachen und zu bewerten.

Abschließende Worte:

Die Gefährlichkeit von Titanoxid und die damit verbundenen Warnhinweise haben die Aufmerksamkeit der Verbraucher und Regulierungsbehörden weltweit auf sich gezogen. Während die Europäische Union den Zusatz von Titanoxid in Lebensmitteln verboten hat, bleibt seine Verwendung in Kosmetika erlaubt, was weiterhin Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser Produkte aufwirft.

Es ist wichtig, dass sowohl Verbraucher als auch Hersteller von Lebensmitteln und Kosmetika über die potenziellen Risiken von Titanoxid informiert sind und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. In Anbetracht der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten Verbraucher darauf achten, Produkte mit TiO2, insbesondere in Nanopartikel-Form, bewusst zu verwenden und gegebenenfalls Alternativen in Betracht ziehen. Hersteller sollten weiterhin nach sicheren und umweltverträglichen Alternativen zu Titanoxid suchen, um das Verbrauchervertrauen zu stärken und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.

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